Jobs
Login
Edge Compute

Cyber sicheres Edge Computing für anspruchsvolle OT Umgebungen.

Sonarplex
Unternehmen
Menü
Jobs
Login

Entwickelt man Software ohne Konzept, ist sie zum Scheitern verurteilt

März 2, 2023

Seien wir ehrlich: Wer hat sich nicht schon einmal über unübersichtliche Websites geärgert? Wer hat nicht schon einmal hilflos im Community-Support-Forum einer App nach Antworten gesucht und festgestellt, dass alle anderen gleichermaßen ratlos sind? Immer wieder stoßen wir auf Beispiele schlechten User Experience (UX)-Designs, obwohl es kein Geheimnis ist, dass es bei der Entwicklung digitaler Produkte eine entscheidende Rolle spielt.

Wenn gut gemacht, ist UX-Design für die Nutzerinnen und Nutzer praktisch unsichtbar. Das Gegenteil ist der Fall, wenn es schlecht gemacht ist: Dann springt es einem buchstäblich ins Gesicht. Manchmal ist das UX-Design so schwach, dass es sogar kontraproduktiv ist und User sich automatisch fragen: "Was zum Teufel hat sich der Designer bei dieser Designentscheidung nur gedacht?"

Wir haben unser UX-Team - Thomas, UX Lead, Yael und Taneem, beide UX Designerinnen - gefragt, was sie tun, um sicherzustellen, dass wir unsere Nutzerinnen und Nutzer nie aus den Augen verlieren.

Hallo Taneem, Thomas und Yael, schön, dass ihr heute hier seid. 

Mit welchen Aufgaben beschäftigt ihr euch normalerweise?

Taneem: Wir sind für das Interaktionskonzept unserer Software verantwortlich. Dazu gehört, genau zu verstehen und zu dokumentieren, warum und wie die Benutzerinnen und Benutzer mit der Software arbeiten würden. Auf dieser Grundlage entwerfen wir die Softwareoberfläche in einem systematischen Ansatz, so dass jeder Aspekt der Software im Laufe der Jahre verändert und weiterentwickelt werden kann. Die Designentwürfe werden dann gemeinsam mit unseren Projektmanagern und Entwicklern überarbeitet. Gleichzeitig überprüfen wir in Tests mit zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern regelmäßig, ob unsere Überlegungen richtig sind.

Okay, und was macht euch daran am meisten Spaß?

Thomas: Bei industrieller Software finde ich es spannend, wie die Fachleute in der Produktion oder in der Verwaltung ihre veraltete Software auf kreative, unkonventionelle Weise nutzen, um ihre Arbeit zu erledigen: Weil die Software nicht das kann, was sie brauchen, passen sie die Funktionen für sich an und nutzen sie auf vollkommen andere Weise als ursprünglich vorgesehen. Das ist ganz anders und viel ausgeprägter als das Nutzerverhalten auf kommerziellen Websites.

Yael: Wenn es um industrielle B2B-Software geht, wurde die Entwicklung traditionell ausschließlich von Ingenieuren geleitet. Deren Fokus lag vor allem darauf, dass die Software möglichst viele Funktionen und Features bietet, und weniger auf der Benutzerfreundlichkeit. Umso erfreulicher ist es, dass man nun auch erkannt hat, wie wichtig UX-Design für Industrie-Software ist. Insofern arbeiten wir in einem Bereich, der sich ständig weiterentwickelt und in dem es noch viel zu erforschen gibt. Mir gefällt auch, dass wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, den Nutzerinnen und Nutzern unserer Software das Leben leichter zu machen, im Gegensatz zu B2B-Apps und Websites, die in der Regel versuchen, Geld mit ihnen (oder ihren Daten) zu verdienen.

Taneem: UX ist eine Mischung aus Technologie, Psychologie und Design. Das macht es für mich so faszinierend.

UX Design Team bei azeti

Warum ist UX-Design eurer Meinung nach so wichtig?

Yael: Man kann eine wunderschöne Website (oder App oder ein anderes Produkt) haben. Allerdings wird sie niemand nutzen, wenn sie kein Bedürfnis befriedigt. Andererseits wird auch eine ausgefeilte Website mit zahlreichen Features und Funktionen maximal eine kleine Handvoll Nutzerinnen und Nutzern überzeugen, wenn sie schlecht gestaltet ist. UX ist die Brücke zwischen diesen beiden Enden und bringt Nutzen und Benutzerfreundlichkeit zusammen.

Thomas: Da stimme ich Yael vollkommen zu. UX ist das eigentliche Konzept einer Software. Die Entwicklung von Software ohne Konzept ist eine Garantie zu scheitern. UX beantwortet die Fragen: "Was ist der Zweck?" und "Wie kann dieser Zweck erfüllt werden?" Diese beiden Fragen sind ebenso wichtig wie komplex.

Taneem: Ja, das ist absolut richtig. Ich glaube auch, dass wir UX-Designer dazu beitragen können, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer wohlfühlen. Ein Produkt zu verwenden, sollte kein Test sein. Stattdessen sollte es Nutzenden das Leben leichter machen, ohne dass sie zu viel darüber nachdenken müssen, was sie eigentlich tun.

Wie sieht "gutes UX-Design" für dich persönlich aus?

Taneem: Wie ich schon sagte, bedeutet gutes UX-Design für mich, dass man es ganz natürlich nutzen kann. Es sollte einfach, unkompliziert und kinderleicht zu bedienen sein.

Yael: Ja, gutes UX-Design schafft ein Gleichgewicht zwischen den richtigen Funktionen, Einfachheit und müheloser Bedienung.

Thomas: Die Qualität des Softwaredesigns lässt sich ganz einfach am Nutzerverhalten messen, d.h. an der Steigerung der Produktivität und der Verringerung des Zeitaufwands für die jeweiligen Aufgaben. Für mich ist jedoch ein anderer Aspekt unserer Arbeit entscheidend: Ein stabiles und nachhaltiges Designsystem. Ähnlich wie bei unseren Entwicklerkollegen müssen alle Designvorgänge so koordiniert und organisiert werden, dass jeder Aspekt des Designs in Zukunft geändert werden kann, ohne dass die gesamte Software neu erstellt werden muss. Jedes Oberflächenelement, jede Schriftart und jede Funktion muss Teil eines großen, maßgeschneiderten Baukastens sein. Die Integrität dieses Baukastens und seiner Arbeitsabläufe zu bewahren, ist das A und O guten UX-Designs.

Taneem, Yael und Thomas, vielen Dank für eure Gedanken!

Vielleicht auch interessant

unsere weiteren Wissen